Re: Was erwartet ihr Angehörigen von uns Messies eigentlich? (Angehörige)

Wolfram, Dienstag, 11.01.2011, 14:47 (vor 4866 Tagen) @ hansihugo

danke,
das ist recht gut geschrieben. So etwa hatte ich mir eine gemischte SHG aus Messies und Angehörigen vorgestellt.

Dazu einige Anmerkungen eines Messies:
der selektive Blick ist erst durch das Chaos entstanden und war nicht schon seit den Kindheitserlebnissen vorhanden. Das Ausblenden ist nur temporär, denn mich als Messie stört das Chaos fast genauso und ich weiß auch theoretisch, wie ich aufräumen kann, wenn sich der Platz mit dem Sammeln auch vergrößern würde. Das geht nur nicht. Der Messie sieht die Bedeutung der aufgehobenen Dinge und der Angehörige weiß nicht, wozu die Dinge gut sind. Kann man da nicht darüber sprechen? Bei einem Foto sehe ich die Dinge wie ein Angehöriger, weil ich das nicht so genau sehen kann, was das ist und mehr die Übersicht zum Vorschein kommt. Umgekehrt könnte der Angehörige erkennen, dass nicht alles Müll ist, was da rumliegt.
Es gibt keinen Schuldigen. Es gibt nur ein mangelhaftes Verständnis von allen Seiten. Der Angehörige hat es noch schwerer, weil er nicht das erlebt hat, was der Messie erlebt hat. Der Messie muß ja erstmal selber erkennen, wodurch seine Probleme entstanden sind und das kann ziemlich lange dauern.
Mir als Messie gefallen meine Pfade auch nicht. Deshalb ist das nicht das Problem, sondern,

wie schaffe ich es, Dinge wegzuwerfen und dafür den in der Kindheit erlittenen Verlust wiederherzustellen.

Frage an die Angehörigen:
Wo fängt das Chaos an? Wieviel Stühle im Wohnzimmer sind akzeptabel? Warum ist ein Tisch im Wohnzimmer kein Müll und ein Ablagetisch ist Müll?
Die 2 Lösungsmöglichkeiten empfinde ich als Müll. Trennung ist genau das Gegenteil von dem, was der Messie zur Überwindung braucht. In der Kindheit Verlust und dann Trennung? Das passt nicht zusammen.
Therapie für den Messie ist nur tlw. richtig. Der Angehörige sollte genauso die Therapie machen. Unter Therapie verstehe ich aber nicht nur die bei einem Therapeuten sondern das Erlebnis z.B. in einer SHG, wie ich sie näherungsweise auch hier so verstehe. Es ist wichtig dabei, dass viele Meinungen zusammenkommen, erst dann erfährt man von sich die Hintergründe.
Es ist auch falsch, den Messie in einen speziellen Raum "abzuschieben". Ich habe einen spez. Raum, der vollkommen voll ist. Dort steht aber nicht der Fernseher und nicht der PC. Denn ich will nicht in einem Nebenraum leben, sondern im Hauptraum, dem Wohnzimmer.


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