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Re.:Antwort auf Teil c. (War: was brauch ich) (PA)

Ruth @, Dienstag, 23.06.2020, 19:54 (vor 1469 Tagen) @ Micha

Hallo, Micha,

... wenn ich aus einem Arbeitsgang heraus gerissen werde (durch äußere oder innere (gedankliche) Störung des Ablaufs ...), dann ist es
(wie mit den Arbeitern, die die Holzschuhe in die Maschine warfen)
... der Ablauf ist gestört.

( 'Sabotage' ist eine Taktik im frühindistriellen Arbeitskampf gewesen ,
Pausen im Arbeitsablauf einzufordern .
Arbeit definiert sich auch über Pausen, sonst ist es Sklaverei.
Auch im Haushalt. )

Hmmm,
In meinen vier Wänden kann ich Bedingungen, damit alles läuft, wie ich es brauche , meistens passgenau einrichten:
Je ordentlicher das Haus wurde, desto routinierter wurde die Arbeitsweise und desto weniger stören Unterbrechungen.

Auch weniger Widerwillen gegen Hausarbeit ,
so gut wie keine bösen Überraschungen mehr ,
Werkzeuge sind funktionsfähig und sauber (macht mehr Spass);
im Lauf der Jahre habe ich vieles, was mich verhinderte , nach und nach repariert o.ausgetauscht = .
Alles weniger störanfällig und somit nutzerfreundlicher.

Und weil ich an die Zauberkraft der Beweisbeseitigungsregeln glaube, kann ich mich auch an alle dieser Regeln halten - sorgt auch für weniger Störung .


//
Beim beruflichen Arbeiten im Team , wo ich zwischendrin kommunizieren muss oder mit dudelnder Radiomusik mit Nachrichten oder anderen Geräuschpegeln ist es mir schwieriger bis - im Extremfall unmöglich.
Ich habe den Arbeitsort schon 2 mal wortlos verlassen, weil ich mit der Form der Störung nicht zurechtgekommen bin – wiegesagt, das war extrem Extremfall.

Ich brauche im Normalfall immer Stift und Papier greifbar
und ich muss ganz humor- und kompromisslos darauf bestehen,
vor Kommunikation mit Kollegen oder dem Abruf an einen anderen Arbeitsort
notieren zu können , wo ich grade dran bin, wo genau ich war …


Es sind mir im notizzettelfreien Arbeitsablauf schon üble Fehler durch Vergessen oder Doppeltaten unterlaufen,
weil ich mich zwar erinnere, woran ich war,
aber mein Hirn gnädig Teilaufgaben oder Nebenaufgaben ausblendet
und ich weitermache und erst drei Tage später den siedendheissen bösen Erinnerungsblitz an eine offene Teilaufgabe hatte – die im Ablauf jetzt einen anderen stört oder meine anderen Arbeitsabläufe unterbricht oder dass ich meinem Gedächtnis mißtraue und etwas doppelt tue :-(

Ich ertrage bei dem was ich tu, keine losen Enden, ich will immer Kreise schliessen, egal ob Gespräche oder Taten, so balanciere ich mich , kann in Harmonie mit mir bleiben.

Wenn mir der Gedanke kommt, ich s/wollte wissen , wieviele Blütenblätter eine X-beliebige Blume hat, dann kann ich das schnell notieren und in meinem vorherigen Tun weitermachen.
Ich muss nicht sofort ins Nachschlagen oder Browsen kommen, gefährlich wird das !:
Ich weiss genau,
sobald ich dem nachgehe , nachschlage , gebrowst habe,
dass sie fünf Blütenblätter hat,
dann interessiert mich die hohle Stielbeschaffenheit
danach die interessante Blätterform , vermehrungsarten, Schädlinge, Krankheiten...

und ich komme vom Hundertste ins Tausendste…

Ich schreibe es auf und kann auf später verlegen,
die Blütenblätteranzahl ist jetzt / ist in diesem Moment nicht lebenswichtig für mich.

Ein Gedanke ist weniger als Luft und ich bin sein Meister ^^


Und darum dachte ich, es gäbe auch für die unterschiedlichen Abweichungen ein "Lösungskatalog", nämlich den der Erfahrung und diesen Wissensschatz von euch hätte ich gerne angezapft. Doch das ist nicht so einfach wie ich hoffe.

Wohl nicht.
Verzahnt irgendwie , das verstehe ich.
Hast Du schon einmal von Kaizen gehört ?
Ich kenne es aus meiner alten SHG.

Taiichi Ohno hat es für Toyota nach dem zweiten WK entwickelt.
Er hat versucht, bei der Fertigung in Fabriken das ökonomische „Soviel wie nötig und sowenig wie möglich“ in allen Bereichen im Ablauf umzusetzen.

Wikipedia schreibt:
"Ōno hat seinen Arbeitern die Möglichkeit gegeben, das Fließband anzuhalten, wenn es ein Problem gab und das Problem an Ort und Stelle nachhaltig zu lösen."

Es ging ihm um eine System, das auch im kleinen wie auch grossen Rahmen genutzt werden kann und ist so auch grundsätzlich für uns anwendbar .

Ich hoffe sehr, irgendwas davon kann Dir nützlich sein,

Liebe Grüße, Ruth


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