Re: Unsere Mutter muellt seit 30 Jahren (Angehörige)

omnifax, Sonntag, 01.05.2005, 01:13 (vor 6942 Tagen) @ omnifax

Ich war vorhin so in eile, aber dann habe ich über meine idee "nachthemd einfach austauschen" mal nachgedacht, ist vielleicht falsch, weil ich ja nicht weiss, wie deine eltern darauf reagieren würden. Also, i c h hätte es wohl so gemacht, wenn meine mutter... Aber das war bei mit eben doch hanz anders. Ich habe mich zwar, als sie krank war, auch um meine mutter gekümmert, aber immer nur so aus distanz, weil sie weiter weg wohnte und ich mit mir selber und meiner eigenen familie genug zu tun hatte! Wie schon gesagt, damals habe ich sie überhaupt nicht verstanden! Und ich habe mich auch nie als kind für die eltern verantwortlich gefühlt. Wer sagt dir denn, dass du das musst?

Ich will jetzt - als armes nachkriegskind - noch was zum "selbstwertgefühl" sagen, also zur "selbstachtung". Du hast zwar das problem erkannt, du reduzierst es aber auf ein "selbstbild", das du für richtig hältst, weil es heutzutage "normal" ist - nach dem motto: "Man darf sich doch nicht so gehen lassen"! Was meinst du denn, wie anno 1945 die meisten menschen überlebt haben,? Auch wenn du es nicht mehr hören willst, es war wirklich schlimm zwischen dem ganzen kriegsdreck und müll! Hygiene gab's vielleicht für reiche leute, aber kurz vorm verhungern "fraß" man notfalls angeschimmeltes essen - und hat trotzdem bzw. nur deshalb überlebt! Ob damals jemand an dreckigen unterhosen gestorben ist? Wohl kaum. Was für ein thema heutzutage!
Wenn dir also deine eltern, die in diesem sinn geprägt aufgewachsen sind, "beweisen", dass man auch "im dreck überleben" kann, dann ist das eben ihre reaktion auf deinen protest dagegen. Damit musst du dich erst mal abfinden - und du musst akzeptieren, dass jede noch so gut meinte hilfe erst mal nur als lieblose kritik aufgefasst werdeb kann!

Dabei fällt mir ein: Hast du das vielleicht auch mal in der zeitung gelesen, dass eine stadtbekannte streunerin sich nach ihrem tod als millionärin entpuppte? Ein körnchen wahrheit ist da sicher dran, dass manche leute es einfach nicht auf die reihe kriegen, dass die "schlechten zeiten" für sie vorbei sind! Könnte übertriebene sparsamkeit ein grund sein, dass deine mutter "sich nichts gönnt"?
Wenn du dich wirklich darum sorgst, dass es deiner mutter an selbstwertgefühl fehlt, dann sage und zeige ihr, dass du sie lieb hast und dass du nur deshalb veränderungen willst, damit ihr alle in zukunft besser zusammen leben könnt!
Weil ich annehme, dass deine mutter mir im empfinden recht ähnlich ist, gehe ich davon aus, dass sie annimmt, dass du sie nicht liebst, sondern verachtest. Und das, nachdem sie doch (aus ihrer sicht) sooo viel für ihre kinder getan hatSchluss für heute.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum