Re: Messie Eigenschaftsunterteilungen (Allgemein)

Wolfram, Donnerstag, 05.05.2011, 16:17 (vor 4748 Tagen) @ Uschi

Hallo Uschi,

danke, ich erhoffe mir, von meiner evtl. einseitigen Sicht des Sammelmessies wegzukommen. Wie schon mal geschrieben, denke ich nur aus meinen vergangenen Erlebnissen heraus und das heißt Sammeln.
Ich erhoffe mir auch mehr Verständnis für die, die hier tägl. schreiben, dass sie frühstücken, Wama, einkaufen u.s.w. machen. das macht fast jeder Mensch und darum kann ich sowas nicht als etwas Besonderes einordnen.

zu 1. Was heißt bei Dir kaputt? Wenn beim Fernseher eine Sicherung kaputt ist, schmeißt Du den Fernseher weg, weil der ohne Sicherung nicht funktioniert? Ich hatte eine Lampe neu gekauft und vor dem Anbringen ist das Glas kaputt gegangen. Ich habs nicht weggeworfen, weil die Lampe auch ohne das Glas noch funktioniert. Ich hab sie aber nie angebracht und erst seehr viel später weggeworfen.
Wonach entscheidest Du, ob Kleidung noch angezogen werden kann. Ich habe gerade eine Art Haushose an, da sind von Motten ein paar Löcher drin, trägt sich aber sehr angenehm. Kann man modisch veraltete Sachen noch tragen? Ich hab aber keine Ahnung, wann etwas modisch veraltet ist. Also heb ich alles auf. Kann Kleidung, die erst später evtl. wieder passt, noch angezogen werden, d.h. im Augenblick nicht, später aber doch?

zu 2. *Jedes Ding an seinen Platz* ist für mich nur in 2 Punkten schwierig.
1. die Zuordnung: z.B. gehört eine Gebrauchsanweisung in die Nähe des Geräts oder in einen Karton "gesammelte Gebrauchsanweisungen".
2. es ist kein Platz mehr da. z.B. Ordner voll, Schrank mit Ordnern voll, Wohnung mit Schränken voll.

zu 3. es gibt Wohnungen, wo ich mir sage, die Wohnung ist zwar ziemlich voll, wegwerfen könnte ich da auch nichts, die Wohnung ist einfach zu klein. Aber es gibt auch Wohnungen, die garnicht so voll sind und ich denke, wieso soll das ein Messie sein. Nur weil irgendwo was rumliegt, was noch nicht sortiert ist bzw. weggeräumt ist.
zu 4. Unpünktlich bin ich auch häufig, das hat aber mehr damit zu tun, dass ich meine Lebenszeit nicht mit Wartezeit verbringen will. Da, wo es wichtig ist, bin ich aber auch pünktlich.
wegen zeitlicher Überlastung bleibt auch manches liegen. das wäre bei mir der Fall wegen Überfüllung der Räume.
mir scheint der Zeitmessie aber auch mit Entscheidungen Schwierigkeiten zu haben. Gehe ich da oder dort hin. dann gehe ich garnicht weg. bleibe stehen. Verabredungen, die ich treffe, halte ich ein, weil ich das so entschieden habe, auch wenn es etwas später wird. Eine nachträgliche Änderung, weil ich keine Lust mehr habe oder wegen schlechten Wetters kommt bei mir nicht infrage.
Es sind eben viele verschiedene Aspekte, die ich gerne mal von Euch beschrieben hätte.

zu 5. Hilfsbereitschaft würde ich eher zu 4. einordnen. wenn ich anderen helfe, geht mir die Zeit für mich verloren. Ich sehe das jetzt aber differenzierter. Wenn ich nur helfen soll, damit der andere weniger Arbeit hat, dann mache ich das weniger gerne. Wenn ich aber dabei auch für mich Vorteile sehe, dann mache ich das gerne und es ist deshalb auch keine verlorene Zeit.

viele Grüße
Wolfram

Guten Morgen lieber Wolfram,
es ist nicht einfach für mich, dir eine Antwort zu geben, ich versuche es mal.

1. Sammelmessie. Können nichts wegwerfen, wodurch die Wohnung im Laufe der Zeit immer voller wird. Fehlende Ordnung wegen Platzmangel.

Wegwerfen kann ich, was kaputt ist, jedoch hebe ich Kleidung auf, wo ich meine, die könnte noch angezogen werden, sowohl bei uns Erwachsenen, wie auch bei den Kindern. Außerdem sammle ich Zeitungen. Fehlender Freiraum nicht wegen Platzmangel, sondern weil ich schlecht loslassen kann.

2. Rumschmeißer. Irgendwo liegen die Sachen verstreut und man bekommt trotz leerem Platz diese Sachen nicht geordnet.

Rumschmeißer ist für mich der falsche Ausdruck, ich lege etwas ab, im Flur oder auf einem Stuhl, und bekomme nicht die Kurve es aufzuräumen. *Jedes Ding an seinen Platz* ist manchmal gar nicht so einfach es umzusetzen. Manchmal bin ich auch irgendwie blockiert.

3. Sichtweise. Es gibt in der Wohnung Ecken mit Sachen, die nicht geordnet sind. Wegen des Perfektionsanspruchs an sich selber sieht man sich als Messie.

Ja, die gibt es auch. Da ich nicht möchte, dass jemand Dinge von mir wegwirft, werfe ich ohne Rücksprache auch Nichts von anderen aus der Familie weg.

4. Zeitmessie. Es werden Arbeiten nicht gerne gemacht und darum aufgeschoben.

Geht wohl vielen Menschen so, oder nicht? Termine setzen, da möchte ich es erledigen, versuche ich gerade.
Bei *Zeitmessie* dachte ich im ersten Moment an Unpünktlichkeit und, dass man selbst die Zeit für irgendwelche Arbeitsschritte schlecht einschätzen kann, und für viele Dinge länger braucht, als gedacht.

5. ?

Hilfsbereitschaft vielleicht? Mir geht es so, dass ich gerne anderen Menschen helfe, gut für andere organisieren kann, und ich selber, sprich, meine Bedürfnisse auf der Strecke bleiben. Meine Bedürfnisse nicht nur wahrnehmen, sondern fast ganz nach oben zu stellen, ist nicht einfach, sondern ein Lernprozeß.
*Wie geht es mir damit? Was macht es mit mir? Tut es mir gut?*

Es können durchaus Mischungen dieser Punkte auftreten, aber könnt ihr euch trotzdem einordnen, nachdem was vorrangig vorherrscht?

Wie du siehst, ist es bei mir eine Mischung. Diesen Teufelskreis versuche ich nun zu durchbrechen. Meiner Meinung nach, geht es vielen so, die sich als Messies bezeichnen, oder nicht?

Um bei mir anzufangen, ich gehöre zu 1. Daraus ergibt sich auch vereinzelt 4.

viele Grüße
Wolfram

Wolfram, was bringen dir meine Antworten? Was hattest du dir erhofft? Über eine Antwort von dir würde ich mich freuen.
Schönen Tag und viele Grüße Uschi


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