Re: Danke! liebe Schlumpfine - aber . . . . . ((M)Essies)

Fatima, Sonntag, 01.08.2004, 20:37 (vor 7214 Tagen) @ Schlumpfine

in früheren postings hast du mich in den Kreis der 'Überlebenden' mit eingeschlossen, erinnerst du dich? Ich würde mir zu meiner Mutter nur in Maßen gratulieren wollen.

Es gab wohl tatsächlich eine gewisse Esskultur bei uns (trotz Handwerkerhaushalt vom Land *g*- oder doch 'weil'?)- aus eher egoistischen Gründen seitens meiner Mutter: kein Essem im Stehen, kein zwischen den Mahlzeiten essen, kein Essen beim Fernsehen, kein Lesen beim Essen und umgekehrt - aus dem ganz einfachen Grund, dass sie keinen Dreck und Brösel überall rum haben wollte, und sauer war, wenn sich einer von uns den Appetit auf ihr mühsam gekochtes Essen durch vorheriges 'Rumgnascheln' verdorben hatte. (allerdings auch keine Getränke beim Essen - keine Ahnung warum)
Essen als Belohnung gab es früher auch nie (das ist mir später ganz allein eingefallen) - und ich war damals wohl auch noch schlank weil meine Mutter mich bei Wind und Wetter täglich mit dem Fahrrad die 2 1/2 km zur Schule strampeln ließ - was ich auch absolut in Ordnung finde und fand.

Es ist richtig, wir wurden auf 3 hochwertige Mahlzeiten geprägt - hochwertig auch deshalb, weil meine Mutter vor über 20 Jahren einen 'Abnehm- und Ernährungskurs' bei einer Ökotrophologin mitgemacht hatte (die auch einen Laden mit Bio- und 'Transfair'-Produkten hatte).
Nach 8 Schwangerschaften und viel Fett und Fleisch (das gab's auch zu dem all dem Gemüse) war meine Mutter stark übergewichtig.
In ihrem Kursus lernte sie damals schon Eiweiß- und Kohlenhydratbausteine zu bewerten und zu zählen und Fett einzusparen (da galt aber noch die Devise: lieber margarine als butter, naja). Seit diesem Kurs gab es bei uns auch Vollkornbrot, statt dem sonst üblichen Mischbrot und auch die Zitronenlimonade wurde gestrichen zu Gunsten von noch mehr Mineralwassser.

(Ansichten, von denen ich mich trotzdem lösen musste *wink zu eselchen*: dicke Frauen waren früher nicht dick, sondern 'stark'; viel trinken ist schlecht, weil es den Magen dehnt (oder stimmt es doch?); ein gescheites Mannsbild braucht täglich einen Berg Fleisch)

Schon damals wurden Weißmehl, weißer Zucker und übermäßiger Genuss von Fleisch und der Verzehr industriell hergestellter Nahrungsmittel (Fastfood sowieso) von den Ökotrophologen und Heilpraktikern verteufelt - so richtig habe ich das dann vor 12 Jahren mitbekommen, als in dem Kindergarten meiner Tochter einige Kinder kein Weißmehl und keinen weißen Zucker essen durften, weil die Eltern die Erfahrung gemacht hatten, dass die Kinder dadurch weniger aufgedreht, konzentrationsschwach und aggressiv waren.

Diese Weisheiten sind nicht wirklich neu - ebensowenig wie der 'Glykämische Index' der jetzt aufgewärmt wurde (verbessert mich, ich bin keine Wissenschaftlerin - aber müssen Diabetespatienten nicht schon lange drauf achten?)

Sorry, vielleicht sollt ich wirklich lieber meine Klappe halten - aber der Satz 'mens sana in corpore sano' ist auch schon älter als 13 Jahre . . . .

Die Steinigung erwartend
Fatima


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