Re: Gestern ( Donnerstag ) Wiegetag ... ((M)Essies)

Schlumpfine, Freitag, 21.12.2007, 10:29 (vor 5977 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe MMs,

24.05.2007 - BMI 47,4 - 55,8 kg Üpf (pms)
31.05.2007 - BMI 46,8 - 54,9 kg Üpf
07.06.2007 - BMI 46,5 - 53,2 kg Üpf
14.06.2007 - BMI 45,9 - 52,0 kg Üpf
21.06.2007 - BMI 46,3 - 53,4 kg Üpf (pms)
28.06.2007 - BMI 45,8 - 52,2 kg Üpf
05.07.2007 - BMI 45,7 - 52,0 kg Üpf
12.07.2007 - BMI 46,1 - 53,2 kg Üpf
18.07.2007 - BMI 45,8 - 52,4 kg Üpf (pms) (Mittwoch)
21.07.2007 - BMI 45,3 - 51,5 kg Üpf (Samstag)
26.07.2007 - BMI 44,9 - 49,9 kg Üpf
04.08.2007 - BMI 45,2 - 51,1 kg Üpf (Samstag)
09.08.2007 - BMI 44,2 - 49,0 kg Üpf
16.08.2007 - BMI 44,3 - 49,3 kg Üpf (pms)
23.08.2007 - BMI 44,3 - 49,3 kg Üpf
30.08.2007 - BMI 44,3 - 49,0 kg Üpf
06.09.2007 - BMI 44,4 - 49,3 kg Üpf
13.09.2007 - BMI 44,3 - 49,2 kg Üpf (pms)
20.09.2007 - BMI 45,1 - 50,1 kg Üpf
27.09.2007 - BMI 45,1 - 50,7 kg Üpf
04.10.2007 - BMI 44,9 - 50,4 kg Üpf
11.10.2007 - BMI 45,2 - 50,7 kg Üpf (pms)
18.10.2007 - BMI 44,8 - 49,7 kg Üpf
25.10.2007 - BMI 45,0 - 50,0 kg Üpf
01.11.2007 - BMI 44,8 - 49,9 kg Üpf
08.11.2007 - BMI 45,3 - 51,3 kg Üpf (pms)
15.11.2007 - BMI 45,2 - 51,1 kg Üpf
22.11.2007 - BMI 45,6 - 52,4 kg Üpf
02.12.2007 - BMI 45,8 - 52,9 kg Üpf
06.12.2007 - BMI 45,9 - 53,1 kg Üpf (pms)
13.12.2007 - BMI 46,1 - 53,6 kg Üpf
20.12.2007 - BMI 46,3 - 52,9 kg Üpf

Nun habe ich seit dem Flashback im November in Windeseile fast alles wieder zugenommen, was ich seit Mai allmählich und genussvoll abgenommen hatte. Aber es war nicht der Flashback allein. Schon seit dem Ende der Sommerferien, hat mein Gewicht stagniert - es ging weder weiter abwärts noch ernsthaft aufwärts.

Das hat sich ab November geändert - seit dem geht es jede Woche stetig aufwärts und ich wiege wieder soviel wie vor einem halben Jahr, im Juni.

Ich bin sehr unglücklich darüber und hadere mit mir selbst und den verschiedenen Therapeutinnen und Therapieformen, mit denen ich gearbeitet habe. Als ich mich vor etwas über 5 Jahren entschloss, meine Probleme therapeutisch anzugehen, hatte ich die Hoffnung, dass ich irgendwann so unbelastet wie ein Mensch ohne traumatisierende Gewalterfahrungen mein Leben leben könnte. Diese Hoffnung hat sich in den letzten Wochen gründlich zerschlagen.

Der Trauer darum wollte ich - wie in den Jahren zuvor - durch Fressen ausweichen. Das funktionierte aber nicht mehr. Zu der Enttäuschung über die erhoffte Wirkung der der Therapie kam das Entsetzen über die tatsächliche Wirkung der Therapie: Ich kann nicht mehr mit Fressen meine Gefühle wegmachen. Ich merke, wenn ich anfange, mich selbst zu verarschen. Und ich habe gelernt, mit den Symptomen anders umzugehen.

Ich fange an, die Symptome nicht mehr als Feinde (die mir mein Leben ruinieren wollen), zu sehen, sondern als Narben auf der Seele, die bei ungünstiger Witterung (hier: meine Seele belastende Einflüsse von außen ) immer wieder schmerzen können. Ich habe gelernt, mit den Symptomen zu leben - und mich nicht dafür auch noch zu hassen.

Das war wohl das Ende meiner ambulanten Therapie. Sie läuft jetzt zum Jahresende sowieso aus.

Zusammen mit der stationären Therapie habe ich wohl erreicht, was für mich mit meiner Vorgeschichte erreichbar war.

Wenn ich mir anschaue, was das Leben mir geschenkt hat ...

... zuallererst, dass ich überhaupt noch am Leben bin (das ist das allerallergrößte Geschenk - trotz allem),
... meine Familie (meine geliebten Kinder, mein Ehemann, meine Eltern, meine Schwester, meine Schwiegereltern, meine Nichten und Neffen, meine Schwägerinnen und Schwager, meine Tanten, meine Cousinen und Cousins ... ich bin so dankbar für diese Menschen, die zu mir gehören und mir mit all meinen Seltsamkeiten und meinem Anders Sein immer auch das Gefühl gegeben haben, nicht allein zu sein - ohne sie hätte ich als Mutter weder meinen Lebensunterhalt verdienen noch sechs Wochen Reha machen können ohne mir Sorgen um meine Kleine zu machen),
... meine innere Klarheit (die mir mittlerweile auch dann nicht mehr völlig abhanden kommt, wenn die alten Muster übermächtig werden),
... meine Freunde (die nicht durch Blutsbande an mich gefesselt sind und trotzdem durch dick und dünn mit mir gegangen sind - z. T. schon seit vielen Jahren [image]@ Klamotta und dazu zähle ich auch die Menschen, die ich hier im WWW zuerst wahrnahm und die dann aus der Anonymität heraus mir ihr Vertrauen schenkten und den RL-Kontakt suchten),
... meine trotz massiven Übergewichts immer noch erstaunlich robuste Gesundheit (der Himmel weiß, warum ich noch nicht an Typ II Diabetes erkrankt bin - ich weiß es nicht)

... bin ich überaus dankbar dafür.

Ich habe in diesem Jahr selbst keine messbaren Fortschritte gemacht, aber in unserem Haushalt herrscht eine robuste Grundordnung, die auch kürzere Rückfälle in messie-typische Gewohnheiten verzeiht und der klitzkleine Winzling ist in meiner Obhut zu einem lebhaften, an Leib und Seele gesunden Kleinkind herangewachsen, das läuft, spricht und sich entwickelt wie andere knapp 2-Jährige auch. Das große Schlumpfenkind hat die Krise rund um die Geburt ihres kleinen Bruders mit meiner Hilfe gemeistert und der GöGa und ich haben unsere Krise rund um die Geburt unseres Jüngsten gemeistert. Dafür bin ich nicht nur dankbar (das auch, oh ja, manches war so knapp, dass ich im Rückblick noch weiche Knie bekomme), sondern darauf bin ich auch stolz. Dass alles sich so wunderbar entwickelt hat, ist nicht nur meine Leistung - aber ohne meine Leistung wäre es nicht gegangen.

Und wenn jetzt diese Feiertage (die morgen mit einer Geburtstagsfeier anfangen und am 10. Januar 08 ebenfalls mit einer Geburtstagsfeier enden werden) vorüber sind, werde ich sehen, wie ich mit Sport und gesunder Ernährung die Folgen meines letzten Rückfalls eindämmen und wieder mehr Leichtigkeit in meinem Leben erreichen kann. Danke, dass ihr mich bis hierher begleitet habt und bitte lasst mich auch in den vor uns liegenden Wochen und Monaten nicht allein.

glg Schlumpfine (nicht mehr im Fresswahn)


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